Neigungsbogen - Was steckt drin, was dahinter?

Bei einem Neigungsbogen handelt es sich um ein Dokument, durch das du herausfindest, was für Fantasien du mit deiner Herrin ausleben möchtest. Meist besteht er aus verschiedenen Bereichen, in denen wir herausfinden, was dich erregt, was du für Vorlieben und Tabus hast, was du schon kennst, was du gerne ausprobieren möchtest und was dir (noch) Angst macht. Dabei geht ein guter Neigungsbogen angemessen ins Detail. Was für Kleidung willst du während der Session tragen und welche würde dir an der Herrin gefallen? Was möchtest du gerne einmal sein, was soll die Herrin mit dir machen, wenn es losgeht und was auf keinen Fall.

Viele Sklaven denken, nach drei vier erklärenden Worten sei der Domina klar, was sie sich wünschen und wundern sich: «Warum fragt die denn so viel, das sollte sie als Expertin doch wissen.» Ich bin eine Expertin, jedoch keine Hellseherin. Gerade weil ich schon so viel Erfahrung habe, weiß ich, dass jeder Sklave verschieden ist. Jeder hat ein anderes Kopfkino. Ich will nicht allein mit ein paar Klischees zu einem Fetisch in eine Session gehen, nur weil ich mal irgendwo was gesehen oder gehört habe. Da mach ich uns beiden den Spaß und die Session kaputt. 

Natürlich gibt es Zusammenhänge zwischen Vorlieben und Fetischen. Wenn einer beispielsweise auf Feminisierung steht, macht es ihn wahrscheinlich geil, sich kurze Röckchen anzuziehen. Es gibt aber auch solche, die eher eine Frau werden wollen, welche hauptsächlich hochgeschlossene Dinge trägt. Das ist zwar seltener, passiert aber trotzdem. Und wenn ich nicht genau nachfrage – was möchtest du tragen, was findest du geil, was findest du überhaupt nicht geil, werde ich nicht dahinterkommen.

Das geht soweit, dass du sogar bestimmte Wörter angeben kannst, die dich speziell erregen. Ein gewisser Wörterkatalog ergibt sich natürlich aus meiner Erfahrung als Domina. Im Zusammenhang mit Feminisierung stehen viele Männer darauf, wenn ich sie Schwanzhure, Sissy oder kleines Flittchen nenne.

Ich habe aber auch schon erlebt, dass ein Sklave voll darauf abfuhr, wenn ich betonte, dass «seine beschnittene kleine Gurke, durch die Beschneidung noch winziger aussehe.» Darauf kommt man auch als erfahrene Domina nicht einfach so. Durch den Neigungsbogen erhalte ich die Möglichkeit mit solchen Begrifflichkeiten zu spielen.

Leitplanken - keine Drehbücher

Ein Neigungsbogen sollte aber nicht mit einem Bestellformular verwechselt werden. Er dient dazu, der Herrin Richtungen aufzuzeigen, in die sie eine Session oder Erziehung lenken kann, den Weg dorthin wählt die Domina jedoch selbst. Die detaillierten Angaben sind für deine Herrin eine Art Katalog, in dem sie sieht, was sie im Kontakt mit dir verwenden kann. Welches Werkzeug sie wann und wie einsetzt, bleibt jedoch ihr überlassen. 

Anfänger wollen immer alles auf einmal, also mindestens fünf Orgasmen und drei verschiedene Fesselpositionen in einer Session. Dabei ist es viel wichtiger einfach mal runterzukommen und den Moment genießen zu können. Geh da bitte langsam ran!

Eine Kollegin von mir, hat sich vor Sessionbeginn tatsächlich penibel alles aufgeschrieben, was sie während der Erziehung tun und sagen wollte. Das glich dann eher einem Theaterstück und hat meiner Ansicht nach nichts mit naturdominanz zu tun.

Als Herrin muss ich flexibel bleiben können. Wenn Du einen schlechten Tag hast oder dein Schwanz aus welchem Grund auch immer nicht steif wird, muss ich spontan darauf reagieren. Ebenso muss ich handeln, wenn ich merke, dass dich etwas nicht anmacht. Da kann ich nicht einfach abspulen, was ich mir vorher notiert habe.

Der Neigungsbogen hilft deiner Herrin also, trotz detaillierter Angaben flexibel zu reagieren und sich dennoch immer in der von dir bevorzugten Richtung zu bewegen.

Wie gut kennst du dich selbst? Finde es im Neigungsbogen heraus!

Durch den Neigungsbogen setzt du dich mit deinen eigenen Vorlieben und deiner Sexualität auseinander. Er gibt dir die Chance, Dinge und Begrifflichkeiten zu entdecken, von denen du vielleicht noch nichts gehört hast. So beginnt für dich mit dem Neigungsbogen eine äusserst spannende und meist auch erregende Entdeckungsreise. Was ist TV-Erziehung, was macht ein Toilettensklave, ein NS-Genießer? Was löst das Wort Aschenbecher in mir aus? Will ich willenlos sein, ein Lustsklave, ein Fussdiener? Bin ich ein Latexfan, ein Gummistück, ein Masochist?

Dazu eine lustige Geschichte: Eine gute Freundin hat mir kürzlich eine Nachricht gezeigt, in der ihr jemand geschrieben hatte, er wolle von ihr zum NS Diener ausgebildet werden. Sie hat dies, weil sie selbst nicht in der Szene bewandert ist, mit Nazideutschland antizipiert. Sie dachte, er wolle in Uniform rumlaufen und brachte es nicht mit Natursekt in Verbindung. Natürlich konnte ich sie aufklären und ihr so eine Menge Missverständnisse ersparen.

Vielleicht wirst du auch mit Dingen konfrontiert werden, die du noch nicht auf dem Schirm hattest. Nadelungen, Lustfolter, Atemreduktion und so weiter. Wenn du dann googelst, wird das deine Sexualität auf eine neue Ebene heben. Dich mit neuen Dingen auseinanderzusetzen hilft dir, dich selbst besser zu verstehen und der Domina, dir eine geilere Session zu bereiten.

Dein Neigungsbogen bei Lady Penelope

Normalerweise fülle ich mit dir den Neigungsbogen in der ersten Woche aus und erkläre dir alles. Nach vier Wochen wiederholen wir die Prozedur nochmal mit einem neuen Neigungsbogen. Meist ist es so, dass du beim zweiten Bogen mehr angekreuzt, sich deine Grenzen also verschieben. Daher empfehle ich allen, zwei- bis dreimal im Jahr ihren alten Neigungsbogen zu überarbeiten und die Resultate zu vergleichen. 

Was habe ich umgesetzt und was sind für neue Wünsche entstanden? Eventuell wird dein Fetisch auf einmal weniger schwammig. Du selbst wirst immer besser verstehen, was dich anturnt und den Fokus gezielt darauf legen können. Dein Orgasmus wird sich intensiver anfühlen und du hast die Chance deine Sexualität auf eine neue Art zu begreifen. 

Wenn dich das neugierig gemacht hat, hab ich dir hier einen Neigungsbogen für dich angelegt, den du ausdrucken und ausfüllen kannst. Dieser Neigungsbogen ist sehr übersichtlich und lässt dir auch Platz für eigene Ideen oder Anregungen.

Fazit zum Thema Neigungsbogen:

Ein Neigungsbogen hilft nicht nur Anfängern dabei ihre Vorlieben kristallklar darzustellen, sondern auch Erfahrenen Sklaven. Ab und zu solltest du dich mit diesem Dokument auseinander setzen und visualisieren was du in den letzten Wochen über dich herausgefunden hast.

Außerdem unterstützt du deine Domina dabei dich besser zu verstehen und dir eine sexuell erfüllende Session zu ermöglichen.

Dominante Grüsse,
Lady Penelope

PS: Vielleicht interessierst du dich dafür Lady Penelope besser kennenzulernen? Dann schau doch mal hier: 69 Fragen an eine Domina

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